Datenlogger: Anwendung in zahlreichen Branchen
Bei Datenloggern handelt es sich um elektronische Geräte, die physikalische Messwerte über eine bestimmte Zeit automatisch überwachen und aufzeichnen. Die Möglichkeiten der Datenerfassung stehen in Abhängigkeit zu den verbauten Sensoren. Schock, Temperatur, Feuchtigkeit und weitere Messgrößen – je nach Ausstattung können verschiedene Einflüsse gemessen und anschließend analysiert werden.
Dementsprechend breit gefächert sind die Einsatzgebiete von Datenloggern. Vor allem bei der Transportüberwachung haben sie sich bewährt, und finden daher insbesondere bei wertigen Gütern wie beispielsweise im Maschinen- und Anlagenbau, der Energietechnik, Luft- und Raumfahrt, bei Transport und Logistik, in der Medizin- und Messtechnik sowie in der Automobil- und Elektronikindustrie ihre Verwendung.
Einsatz im Maschinen- und Anlagenbau
Ob auf dem See-, Luft- oder Landweg – hochwertige Maschinen und Anlagen legen heutzutage weite Strecken zurück. Einerseits werden Systeme in die ganze Welt exportiert, andererseits sind lange Transportwege oft schon im Produktionsprozess involviert. Hier greifen viele Rädchen ineinander, was zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt. Das Problem: Während des Transportvorgangs entstehen immer wieder Schäden an den empfindlichen und teuren Anlagen. Eine frustrierende und kostspielige Problematik.
Letztlich liegt die Beweislast bei den Maschinen- und Anlagenbauern, doch wie kann das unsachgemäße Handling belegt werden? Datenlogger sind die optimale Lösung. Während des gesamten Transportwegs zeichnen sie Schockereignisse wie Erschütterungen und Stöße auf und halten diese zuverlässig fest – der entscheidende Nachweis, wenn es zu kostspieligen Transportschäden kommt. Außerdem können die handlichen und leichten Sensoren direkt an den empfindlichsten Stellen der Maschinen angebracht werden und so auf schwer erkennbare Schäden hindeuten.
Transportüberwachung für Energietechnik
Wind, Wasser, Sonne, Erdwärme und Wasserstoff sichern unsere zukünftige Energieversorgung. Im Gegensatz zu klassischen Großkraftwerken ist regenerative Energieerzeugung stark dezentralisiert mit tausenden von Einspeisepunkten in das Netz. Die Folge ist eine Zunahme von Transporten rund um den Globus.
Große Strecken, viele unterschiedliche Transportdienstleister – hier lauern die Risiken für Defekte an der empfindlichen Energietechnik. Dazu gehören neben den PV-Modulen Transformatoren und Schaltelektronik (z.B. im Einsatz bei Umspannwerken), Generatoren, Hochleistungswechselrichter und Anlagen der Wasserstofftechnologie.
Lieferschäden sind trauriger Alltag in der Energiebranche. Licht ins Dunkel bringen Datenlogger, sie sorgen für Transparenz in der Logistik. Während des gesamten Transports überwachen sie Erschütterungen, Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen. Die digitalen Schockrekorder zeigen Schäden an den Anlagen schon vor der Inbetriebnahme an und sorgen für eine verlässliche Faktenlage bei Auseinandersetzungen mit der Transportversicherung.
Einsatz in der Luft- und Raumfahrt
Im Bereich der Luft- und Raumfahrt gibt es zahlreiche Anforderungen, wo hochempfindliche und teure Güter beim Transport gegen Stöße und Erschütterungen geschützt werden müssen. Um so wichtiger ist es dabei, Stöße genau zu erfassen, um das Risiko einer ernsthaften Beschädigung einschätzen zu können.
Beispielsweise beim Luftfrachttransport eines Hubschraubers können detektierte Erschütterungen zur kompletten Überprüfung des Luftfahrtgeräts führen. Oder beim Transport hochempfindlicher und teurer Spiegelkomponenten für Forschungsteleskope, die extrem zerbrechlich sowie feuchte- und temperatursensibel sind und dennoch multimodal weltweit über längere Strecken transportiert werden müssen.
Bei all diesen Aufgaben zur Überwachung kritischer Ereignisse spielen elektronische Datenlogger ihre ganze Stärke aus und liefern zuverlässige Protokolle und schaffen die notwendige Transparenz.
Einsatz in Transport und Logistik
Während des Warentransports kommt es immer wieder zu Schäden. Und die Gründe dafür sind vielseitig: Stoßschäden, Verladerisiken, das unerwünschte Eindringen von Feuchtigkeit oder zu hohe bzw. zu niedrige Temperaturen. Je nach Transportgut liegen zahlreiche Risiken vor, die es zu beachten gilt. Und Transportversicherungen greifen in der Regel nur, wenn Schäden auf eine unsachgemäße Behandlung der Güter zurückzuführen sind.
Deshalb bringt die Nutzung von Datenloggern in der Logistik einen entscheidenden Vorteil mit sich. Sie protokollieren kritische Transportereignisse und geben eindeutige Indikatoren über den Zustand der Ware – selbst wenn Schäden von außen nicht sofort ersichtlich sind.
Ein Datenlogger liefert aber nicht nur einen Nachweis bei Transportschäden, sondern hilft außerdem bei der Prävention. Zum Einsatz kommt er deshalb bei der Optimierung von Verpackungen oder wenn es darum geht, das ideale Material für das Transportgut auszuwählen. Die Schock- und Klima-Datenlogger werden Versandwaren zum Test beigefügt und zeichnen Erschütterungen und andere physikalische Parameter auf. So können auch neue Transportrouten auf ihre Einflüsse hin untersucht und ausgewertet werden.
Datenlogger in der Elektronik-Industrie
Elektronische Geräte und Bauteile sind in der heutigen Zeit allgegenwärtig. Nicht selten nimmt die Technik lange Lieferstrecken oder Lagerungszeiten auf sich, was sich aufgrund der Empfindlichkeit schnell als risikoreiches Unterfangen entpuppt. Elektroniktransporte müssen nämlich nicht nur sorgfältig gegen Schock- und Stoßschäden gesichert werden, widrige Lagerungsbedingungen resultieren ebenfalls in Defekten.
Ein wichtiger Faktor ist der zulässige Temperaturbereich: Sowohl Kälte als auch Hitze können elektronischen Geräten schaden. Ähnlich verhält es sich mit der Luftfeuchtigkeit – ein weiterer Einfluss, der keineswegs vernachlässigt werden darf. Beim Transport und der Lagerung darf die Luft weder zu feucht noch zu trocken sein. Datenlogger, die neben Erschütterungen außerdem kritische Temperatur- und Feuchtigkeitsereignisse aufzeichnen, eignen sich deshalb hervorragend, um die optimalen Bedingungen sicherzustellen.
Einsatz in der Medizintechnik
Die Fortschritte in der Medizin sind nicht nur auf Medikamente zurückzuführen, fortschrittliche Gerätschaften spielen bei modernen Behandlungsmethoden ebenfalls eine entscheidende Rolle. Ob Diagnosegeräte oder Laboreinrichtungen – um High-End-Technik aus dem medizinischen Bereich zwischen den Einsatzorten zu bewegen, bedarf es hoher Kompetenz und modernster Transportlogistik.
Die Geräte sind sensibel und während des Transports entstehen zahlreiche Risikoszenarien. Das Be- sowie Entladen des Fahrzeugs, Fahrten über holprige Straßen und das Handling innerhalb der Kliniken: Ständig wirken Erschütterungen und Vibrationen auf das wertvolle Ladegut ein. Dabei können bereits kleine Kräfte eine verheerende Wirkung zeigen und in einem kostenintensiven Schaden resultieren. Zudem ist ein durch den Transport verursachter Defekt bei empfindlicher Medizintechnik nicht immer sofort ersichtlich.
Ein kompakter Datenlogger schafft die nötige Absicherung. Ausgestattet mit einem hochempfindlichen 3-Achsen-Beschleunigungssensor, werden Kräfte in alle Richtungen aufgezeichnet. Und das lückenlos während des gesamten Transportvorgangs. Sollte die Funktionalität der High-Tech-Geräte beeinträchtigt sein, liegt stets ein möglicher Nachweis für die Ursache vor.
Datenlogger in der Messtechnik
Messgeräte decken in Produktionsprozessen zahlreiche Anwendungsgebiete ab. Sei es zur Eingangs-, Zwischen- oder Ausgangskontrolle – sie dienen dazu, die Qualität von Produkten zu überwachen und Sonderteile mit hoher Präzision anzufertigen. Da solche Geräte in der Anschaffung sehr kostspielig sind, werden sie häufig verliehen und dementsprechend zum Einsatzort transportiert. Ein risikoreiches Unterfangen, denn bereits winzige äußere Einflüsse können die Messrichtigkeit- und -präzision einschränken.
Die anschließend notwendige Kalibrierung ist nicht nur teuer, sondern kostet auch noch viel Zeit. Datenlogger schaffen an dieser Stelle die nötige Absicherung. Mithilfe von Stoß-, Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren halten die kompakten Geräte alle entscheidenden Einflussfaktoren während des Transports fest. So kann der gesamte Prozess überwacht und von außen nicht sichtbare Beschädigungen an den Messinstrumenten lassen sich bereits frühzeitig erkennen und nachweisen.
Datenlogger für Automobilzulieferer
Automobilzulieferer nehmen eine Schlüsselrolle für Deutschlands größte Branche, der Automobilindustrie, ein. Sie sind Teil einer umfangreichen Logistikkette, die von zahlreichen Einflussfaktoren geprägt ist. Als zentrales Merkmal gilt die Just-in-time-Produktion, ein dezentrales Organisations- und Steuerungskonzept, bei dem benötigte Bauteile zeitgerecht zur Produktion geliefert werden.
Lieferverzug und Qualitätsmängel führen im Umkehrschluss zu einem Produktionsstopp. Wenn es schnell gehen muss, sorgen Datenlogger mit Stoß- und Schockmessungen für eine transparente und lückenlose Überwachung entlang der gesamten Lieferkette. Zusätzlich tragen die kompakten Geräte ihren Teil zur Entwicklung und Qualitätssicherung in der Automobil- und Fahrzeugindustrie bei.